Auf in den Garten – der große Auftritt der Nadel- und Laubgehölze
Nadel- und Laubgehölze stellen einen unschätzbar wichtigen Lebensraum dar. Denn sie bieten unzähligen Tieren Heimat und Zuflucht.
Laub- und Nadelgehölze haben zu jeder Jahreszeit ein Talent - ob duftend, als Schattenspender oder zur Befestigung der Hängematte.
Warum sind heimische Nadel- und Laubgehölze so wichtig?
Gehölze, ob in Parks, im Garten oder in Anlagen, sind nicht nur dekorativ oder dem Sichtschutz dienend. Eine abwechslungsreiche Bepflanzung mit Sträuchern und Bäumen bietet Lebensräume für eine Unzahl an Tieren.
Doch das System muss zusammenpassen. Das bedeutet, dass einheimische Laub- und Nadelgehölze Nahrung für hunderte Insekten und eine Vielzahl an Vögeln parat halten. Grund ist die Anpassung an die heimische Fauna und die Symbiose bei der Vermehrung. Gebietsfremde Pflanzen sind für die ansässige Tierwelt nahezu wertlos. Hinzu kommt die Gefahr, dass exotische Laub- und Nadelgehölze sich aufgrund fehlender natürlicher Eindämmung ungehindert ausbreiten und einheimische Pflanzen sogar verdrängen können.
Um einen wirklichen Mehrwert für die Pflanzen- und Tierwelt zu bieten, sollten zudem die Standortbedingungen vor der Pflanzung begutachtet werden. So gedeihen manche Nadelgehölze besser im Halbschatten oder absonnig, während andere Laubgehölze sonnige Lagen bevorzugen. Tiefwurzelnde Laubgehölze sollten nicht zu nah an Grundstücksgrenzen gepflanzt werden, während flachwurzelnde Nadelgehölze einen ausreichenden Abstand zu Wegen benötigen. Der richtige Standort garantiert nicht nur gesundes Wachstum und ausreichend Widerstandskraft gegen Schädlinge, sondern bietet mit einer üppigen Belaubung und viel Fruchtansatz Unterschlupf und Nahrung für die Tierwelt.
Laub- und Nadelgehölze – und was passt dazu?
Nur die wenigsten Nadel- oder Laubgehölze eignen sich als Solitärbepflanzung. Vielmehr entfalten Sträucher und Bäume mit guten Nachbarn ihre vollen Qualitäten. So geben sich in einer ökologisch wertvollen Bepflanzung verschiedene Nadel- und Laubgehölze, Beeren, Blüh- und Blattstauden, Zwiebelblüher, Bodendecker sowie organisches Material ein Stelldichein.
Eine abwechslungsreiche Bepflanzung durch heimische Nadel- und Laubgehölze sorgt für reichen Blütenflor im Frühling und diverse Variationen an Wildfrüchten und Beeren von Sommer bis Herbst. Durch eine Anlage als Hecke sind Gärtner nicht nur vor neugierigen Blicken oder der Mittagssonne geschützt, die Laub- und Nadelgehölze werden zudem gerne von Vögeln, Insekten, Amphibien und Kleinsäugern als Nist-, Schlaf- und Ruheplatz angenommen.
Eine Unterpflanzung mit Beerensträuchern schützt die in den Gehölzen lebenden Tiere vor Katzen oder Mardern. Stauden, vor oder zwischen Nadel- und Laubgehölze gepflanzt, verhindern die Unkrautbildung und bieten zudem Insekten ein reiches Buffet. Bis die Stauden groß genug sind, leisten Bodendecker wertvolle Dienste und sparen die Mulchschicht.
Organisches Material bereichert die Vielfalt der Nadel- und Laubgehölze. Einerseits wird durch die Verrottung wertvoller Humus gebildet, andererseits finden zahlreiche Tiere im Winter am Boden noch Nahrung zwischen dem organischen Material.
Nadel- und Laubgehölze richtig schneiden
Die gesetzliche Vorgabe des Bundenaturschutzgesetzes besagt, dass Laub- und Nadelgehölze zwischen dem 1. März und dem 30. September nur mit Ausnahme geschnitten werden dürfen. Denn in dieser Zeit brüten Vögel in den Hecken und Bäumen. Werden die Vogeleltern durch Schnittmaßnahmen gestört, ist es möglich, dass sie das Gelege aufgeben. Infolgedessen würden die Vogeljungen verhungern. Daher ist es unabdingbar, Schnittmaßnahmen in den späten Herbst oder in das zeitige Frühjahr zu verlagern.
Müssen einzelne Äste der Laub- oder Nadelgehölze dennoch im Laufe der Saison eingekürzt werden, beispielsweise aufgrund einer Erkrankung oder eines Astbruches, so sollten Gärtner sehr behutsam vorgehen und kontrollieren, ob sich ein Vogelgelege zwischen den Pflanzen befindet. Keinesfalls darf dann eine elektrische Heckenschere zum Einsatz kommen. Mithilfe einer Ratschenschere können die betroffenen Teile vorsichtig entfernt werden.
Wird das Schnittgut nicht gehäckselt, sondern unter die Laub- und Nadelgehölze eingeschichtet, entsteht ein weiterer wichtiger Lebensraum: das Totholz. Bodennah brütende Vögel sichern sich dort gerne einen Schlafplatz und im Winter bietet der frostgeschützte Bereich unter dem Totholz Futter für eine Vielzahl an Tieren.